Roma-Flüchtlinge

Starthilfe für Roma

Freunde für Fremde Karlsruhe beginnen Hilfsaktion für rückkehrpflichtige Roma aus Südosteuropa

Nach der "freiwilligen Rückkehr" oder der Abschiebung sind die meisten Flüchtlinge aus Südosteuropa mit absoluter Armut und Perspektivlosigkeit konfrontiert. Sie stehen vor dem Nichts und müssen sich alles neu aufbauen. Wenn Staatsangehörige aus Serbien, Mazedonien, Montenegro und Bosnien-Herzegowina nach dem 15.12.2010 in Deutschland eingereist sind, erhalten sie keine staatlichen Rückkehrhilfen. Für die derzeit etwa 50 Roma, die die "Freunde für Fremde Karlsruhe" in der Gemeinschaftsunterkunft Ettlingen unterstützen, hat der Verein Anfang April ein umfangreiches Starthilfe-Projekt begonnen.

Nach dem "Winterabschiebestopp"

Aufenthaltsbeendende Maßnahmen durch "freiwillige Ausreise" und Abschiebung beginnen jetzt / Sammelabschiebung nach Serbien und Mazdonien am 24. April

Der Winter ist zwar immer noch nicht wirklich zu Ende, dafür aber bereits der bis 20. März gültige „Winterabschiebestopp“, den die Landesregierung (allerdings erst nach Protesten u.a. seitens des Flüchtlingsrats) den Familien mit minderjährigen Kindern aus Südosteuropa gewährt hatte. Ab jetzt soll konsequent zur „freiwilligen Ausreise“ gezwungen oder abgeschoben werden. Nach Informationen aus dem Innenministerium hat sich Baden-Württemberg an einer FRONTEX-Abschiebung ab Flughafen Stuttgart am 21. März nicht beteiligt, plant jedoch in den nächsten Wochen "Einzelmaßnahmen". Die neue Landesregierung von Niedersachsen will bei geplanten Abschiebungen grundsätzlich so vorgehen, dass vorher angekündigt wird und damit die Möglichkeit der "freiwilligen Ausreise" bleibt. Wenn es doch zum Vollzug kommt, sollen die Betroffenen nicht mitten in der Nacht oder am frühen Morgen abgeholt werden. Ob es derlei Konzessionen bei der Aufenthaltsbeendigung auch in Baden-Württemberg geben wird, ist nicht bekannt. Am 24. April soll es ab Flughafen Stuttgart oder Baden-Airpark Karlsruhe eine Sammelabschiebung nach Serbien und Mazedonien geben.

  • 21. März 2013 Pressemitteilung Landtagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen Baden-Württemberg: "Freiwillige Ausreise muss Vorrang vor Abschiebung haben." Zum Ende des Winterabschiebestopps in die Balkanstaaten betont Uli Sckerl, innenpolitischer Sprecher der Landtagsgrünen, dass die freiwillige Ausreise stets Vorrang vor einer Abschiebung haben muss.  [weiterlesen...]
  • 28.03.2013 In Mecklenburg-Vorpommern wurde der "Winterabschiebestopp" bis Ende April verlängert
  • 02.04.2013 Der Antwort auf eine Kleine Anfrage im NRW-Landtag ist zu entnehmen, dass für 2013 folgende Sammelabschiebungen über den Düsseldorfer Flughafen geplant sind: 23.04. Serbien, 07.05. Kosovo, 18.06. Serbien/Mazedonien, 16.07. Serbien, 24.09. Serbien, 08.10. Kosovo, 19.11. Serbien.

"Freiwillige Ausreise" muss Vorrang vor Abschiebung haben

Landtagsfraktion der Grünen fordert humanen Umgang mit ausreisepflichtigen Asylsuchenden aus Südosteuropa

  • 21. März 2013 Pressemitteilung Landtagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen Baden-Württemberg: Freiwillige Ausreise muss Vorrang vor Abschiebung haben. Zum Ende des Winterabschiebestopps in die Balkanstaaten betont Uli Sckerl, innenpolitischer Sprecher der Landtagsgrünen, dass die freiwillige Ausreise stets Vorrang vor einer Abschiebung haben muss.  [Pressemitteilung auf der Homepage der Landtagsfraktion weiterlesen...]

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PRO ASYL: Balkanstaaten erledigen für Brüssel die "Drecksarbeit"

Nils Muižnieks, Menschenrechtskommissar des Europarates, erhebt schwere Vorwürfe gegen die EU. Auf deren Drängen der EU hindern Beitrittskandidaten wie Mazedonien und Serbien Menschen durch Kontrollen und den Entzug von Pässen an der Ausreise in die EU. Die Maßnahmen richten sich gezielt gegen Roma. ...

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Konstanz: Junger Rom von Abschiebung bedroht

Am 5. März 2013 soll der 29-jährige serbische Roma Zahid H. vom Baden-Airpark Karlsruhe aus nach Serbien abgeschoben werden. Dies berichtet das Aktionsbündnis Abschiebestopp aus Konstanz:

"Er lebt seit knapp zwei Jahren in der Konstanzer Sammelunterkunft. „Ich kann nicht zurück gehen“, erklärt uns Zahid H. Bevor er nach Deutschland geflohen ist, musste er sich über längere Zeit in Belgrad verstecken. Er wird von einer rassistischen serbischen Bande bedroht, weil er Roma ist. „Sie behandeln uns wie Nichts, wie Dreck“, erklärt der junge Mann auf Deutsch. Einmal sei er zur Polizei gegangen und habe um Schutz vor Angriffen gebeten, „da haben sie nur gesagt: Was willst du denn hier? Hau ab!“... [weiterlesen im Weblog von Jürgen Weber...]

Auschwitzkomitee fordert Bleiberecht

In einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert Ester Bejarano, die Vorsitzende des Auschwitzkomitees in der Bundesrepublik Deutschland e.V., ein uneingeschränktes Aufenthaltsrecht von Sinti und Roma in Deutschland.

"Roma-Erlass" in der Praxis

Bisher nur 24 Anträge, davon 12 abgelehnt

Seit April 2012 gibt es den Erlass zur "Rückführung ausreisepflichtiger Minderheitenangehöriger (Roma, Ashkali und "Ägypter") in die Republik Kosovo hier: Verwurzelung im Sinne des Art. 8 Abs. 1 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK)". Dieser wurde im August 2012 nochmal geändert. Auch Antragsteller/innen mit einer Duldung sind seitdem zugelassen. Nach neuerlichen Auskünften aus dem baden-württembergischen Innenministerium sind bisher 24 Anträge nach diesem Erlass auf eine Aufenthaltserlaubnis nach § 25,5 AufenthG gestellt worden, davon sind 12 positiv beschieden worden. Zuständig für die Bearbeitung der Anträge sind die lokalen Ausländerbehörden, das Regierungspräsidium Karlsruhe wird hinzugezogen. Als problematisch sehen der Flüchtlingsrat u.a. an, dass dieselben Behörden, die zuvor die Abschiebung verfügt haben, auf Integrationsleistungen der Betroffenen prüfen sollen, die sie zuvor negiert haben. Ende Januar ist auch die Roma-Familie Shala aus Walldürn, die auch vom Flüchtlingsrat betreut wird, nach negativer Bescheid durch den Petitionsausschuss, auch im Rahmen dieser Regelung abgelehnt worden.

Auch in Baden-Württemberg: Winterabschiebestopp für Flüchtlinge aus Südosteuropa

Innenministerium bestätigt "interne Verwaltungsregelung"

Bis zum 20. März wird es nach Auskunft des Innenministeriums Baden-Württemberg keine Abschiebung von Familien mit minderjährigen Kindern, die aus Südosteuropa stammen, geben. Diese Regelung gilt nicht für Einzelpersonen und "Straftäter" (keine genaue Definition). Das heißt, bei den Einzelpersonen besteht die Gefahr, dass sie auch während des Winters eine Abschiebungs-Anordnung erhalten.Es wird empfohlen, im Einzelfall die rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen und zu ergreifen, um Abschiebungen zu verhindern bzw. um eine Aufenthaltserlaubnis zu erreichen. Eine für den 1.2. geplante "Sammelabschiebung" ab Baden-Airpark Karlsruhe wurde vom Innenministerium abgesagt.

Weitere Informationen:
21.12.2012 Winterabschiebestopp - auch in Baden-Württemberg?
20.12.2012 PM Flüchtlingsrat Baden-Württemberg: Flüchtlingsrat Baden-Württemberg fordert Winterabschiebestopp [PDF]

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Winterabschiebestopp - auch in Baden-Württemberg?

Mehrere Bundesländer setzen über den Winter Abschiebungen in Balkanstaaten aus. Was macht das grünrote Baden-Württemberg?

Dass ein halbwegs humaner Umgang mit Flüchtlingen aus osteuropäischen Staaten, vor allem Angehörige der Roma-Minderheit, möglich ist, zeigen aktuelle Erlasse einiger Bundesländer zur Aussetzung von Abschiebungen über den Winter für Serbien, Mazedonien, Montenegro und Kosovo. Fast schon zur Gewohnheit wird, dass das grünrote Baden-Württemberg nicht mit dabei ist und außer der Information, dass "hinter den Kulissen" Diskussionen geführt werden, gibt es auch leider keine Anzeichen, dass Baden-Württemberg dem Beispiel anderer Bundesländer folgt. Anlässlich einer großen Sammelabschiebung nach Serbien und Mazedonien am 11. Dezember ab Baden-Airpark setzte das baden-württembergische Innenministerium Abschiebungen von Familien (insgesamt 13 Personen) aus, allerdings nur über Weihnachten. Anfang des neuen Jahres sollen auch diese Abschiebungen vollzogen werden. Informationen und Dokumente...

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Neue Sammelabschiebung nach Serbien und Mazedonien am 11. Dezember

Zum Tag der Menschenrechte fordert der Flüchtlingsrat eine Aussetzung der Abschiebungen und einen Winterabschiebestopp

Am 11. Dezember sollen ca. 100 Flüchtlinge aus Serbien und Mazedonien in einer Sammelabschiebung ab Baden-Airpark Söllingen abgeschoben werden, darunter rund 35 Menschen aus Baden-Württemberg, zu denen auch Familien gehören. Damit beginnen die (Massen-)Abschiebungen der in diesem Jahr eingereisten Minderheitenangehörigen, v.a. Roma. Zuständig für die Durchführung der Abschiebung, bei der "vollziehbar Ausreisepflichtige" aus 8 Bundesländern "rückgeführt" werden sollen. ist das Regierungspräsidium Karlsruhe. Der Flüchtlingsrat kritisiert diese Sammelabschiebungen scharf. In einem Brief an Ministerpräsident Kretschmann forderte der Flüchtlingsrat, diese Sammelabschiebung auszusetzen und für einen Abschiebestopp mindestens während des Winters zu sorgen, damit das Motto „Humanität hat Vorrang“ nicht nur eine leere Worthülse bleibt.

AKTUELL! Am 10. Dezember erklärte das Landes-Innenministerium in einer Pressemitteilung, dass die Abschiebung von Familien ausgesetzt, im neuen Jahr aber vollzogen werde. Die Sammelabschiebung findet damit definitiv statt. Es verbleiben sieben Personen aus Baden-Württemberg. Das regionale Bündnis gegen Abschiebungen Baden-Württemberg ruft zur Protestaktion am Baden-Airpark am 11.12. ab 07.30 Uhr auf. Alle Dokumente...

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