Soziales: Unterbringung

Studie: Kein Ort für Kinder

Zur Lebenssituation von minderjährigen Geflüchteten in Aufnahmeeinrichtungen

Die Organisation terres des hommes hat Erstaufnahmeeinrichtungen in Baden-Württemberg, Brandenburg und Sachsen besucht und die Lage von Kindern und Jugendlichen in den Lagern recherchiert und analysiert. Die Autor*innen haben etliche Interviews mit verschiedenen Akteur*innen vor Ort geführt, mit dem Fokus auf das sich seit 2015 verändernde Aufnahmesystem und dessen Auswirkungen auf bestehende Rechte von Kindern und Jugendlichen. Die Studie stellt eindeutig fest, dass die Rechte von Kindern und Jugendlichen massiv eingeschränkt sind - sie regelmäßig keinen Zugang zu Schule und Kita haben, Gewalt erfahren und Privatsphäre unmöglich ist. Prekär ist ihre Lage auch in den in Baden-Württemberg untersuchten Einrichtungen in Heidelberg und Mannheim.

Über 90% mit Corona infiziert. Alles richtig gemacht?

Antira-Netzwerk veröffentlicht Bericht zum Infektionsausbruch in der LEA Ellwangen

Das Antirassistische Netzwerk Baden-Württemberg hat einen umfangreichen Bericht veröffentlicht, der die Entwicklung des Coronavirus-Ausbruchs in der LEA Ellwangen und die Reaktionen der Behörden nachzeichnet. Der Bericht hinterfragt die Aussage des zuständigen Regierungspräsidiums Stuttgart, wonach man "Alles richtig gemacht" habe - obwohl 90% der Bewohner*innen mit dem Coronavirus infiziert wurden.

Arbeitspapier: Kommunale Aufnahmen von Flüchtenden

Handlungsoptionen von Kommunen

Das Arbeitspapier beschäftigt sich mit der Stärkung von kommunaler Mitbestimmung bei der Aufnahme Schutzsuchender, dem Zusammenspiel von Aufnahme und Infrastruktur (der finanziellen Ausstattung von Kommunen) und dem solidarischen und selbstbestimmten kommunalem Zusammenleben. Die Autor*innen gehören verschiedenen Organisationen an, so ist die SEEBRÜCKE, Humboldt-Viadrina Governance Platform, EKD, Schöpflin Stiftung und Diakonie Deutschland vertreten. Das Papier dient zur Inspiration für alle, die sich für die kommunale Aufnahme von Flüchtenden einsetzen.

Hohes Infektionsrisiko in Gemeinschaftsunterkünften

Studie des Kompetenznetzes Public Health COVID‐19

Das Kompetenznetz Public Health COVID‐19 hat eine Studie zu SARS‐CoV‐2 in Aufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete veröffentlicht. Die Studie fasst die Erkenntnisse aus verschiedenen Einrichtungen zusammen, in denen es Virus-Ausbrücke gegeben hat. Zu den Kernaussagen gehören, dass das Ansteckungsrisiko in solchen Unterkünften grundsätzlich sehr hoch ist, wobei es Unterschiede zwischen verschiedenen Einrichtungen gibt. Kollektivquarantäne hat laut Studie keine messbaren Vorteile gegenüber anderen Strategien und erhöht das Infektionsrisiko für andere nocht nicht infizierte Personen in der Einrichtung. "Die Unterbringung von Geflüchteten sollte grundsätzlich coronaschutzkonform erfolgen, d.h. möglichst dezentral bzw. bei zentralen Einrichtungen möglichst in Einzelunterbringung in kleinen Wohneinheiten, damit bei Auftreten eines Falls eine rasche Ausbreitung vermieden wird und eine adäquate Kontaktnachverfolgung möglich ist", so eine weitere Kernbotschaft der Studie.

Menschen in Flüchtlingsunterkünften brauchen besseren Schutz vor Corona

Gemeinsame Pressemitteilung von Diakonie und Caritas

Mit Blick auf die jüngsten Corona-Ausbrüche in großen Flüchtlingsunterkünften mahnen die Diakonie Deutschland und der Deutsche Caritasverband einen verbesserten Schutz der dort lebenden Menschen vor dem Coronavirus an. Wir dokumentieren an dieser Stelle ihre Pressemitteilung.

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Quarantäneanordnungen in Zeiten der Corona-Pandemie

Kurzüberblick zur Rechtslage

Da in vielen Bundesländern, wie auch in Baden-Württemberg, nicht nur Einzelpersonen, sondern teilweise ganze Gemeinschaftsunterkünfte bzw. all ihre Bewohnenden unter (Zwangs)Quarantäne gestellt wurden, sind Fragen der Rechtmäßigkeit und Rechtsgrundlagen dieser Anordnungen vielerorts aufgetaucht. Der Flüchtlingsrat Niedersachsen hat einen hilfreichen Kurzüberblick zu Quarantäneanordnungen in Zeiten der Corona-Pandemie erstellt. 

Petition: Infektionsschutz muss für alle gelten! Massenunterkunft LEA Ellwangen schließen!

Angesichts der dramatischen Ausbreitung des Coronavirus in der LEA Ellwangen hat die Geflüchteten-Selbstorganisation "Refugees4Refugees" eine Petition gestartet, mit der das zuständige Regierungspräsidium Stuttgart aufgefordert wird, das Lager zu schließen und die Geflüchteten auf einer Art und Weise unterzubringen, die die Einhaltung der Vorschriften und Empfehlungen zum Infektionsschutz ermöglicht.

Petiton: Sammelunterkünfte auflösen - Gesundheitsversorgung für alle

CoronaSoliBerlin, ein loses Netzwerk von Einzelpersonen, hat eine bundesweite Petition zum Thema Gesundheitsschutz und Rechte von Geflüchteten in Deutschland verfasst. Sie fordern in Zeiten der Coronakrise unter anderem, die Gesundheitsversorgung für alle zu garantieren, Sammelunterkünfte aufzulösen und einen sofortigen Abschiebestopp zu erlassen. Weitere Informationen sowie die Petition finden Sie hier.
 

Covid 19 in Flüchtlingsunterkünften

Analyse des Mediendienstes Integration

Wie hoch ist die Gefahr für Geflüchtete in Sammelunterkünften, sich mit dem Coronavirus anzustecken? Was tun die Bundesländer dagegen? Die Recherche des Mediendienstes Integration zeigt: Alle Länder haben bereits Maßnahmen ergriffen, stellen sich aber auf mehr Fälle ein. Aufklärung und dezentrale Unterbringung sind aus Forschersicht die wichtigsten Maßnahmen, um die Verbreitung des Coronavirus in Flüchtlingsunterkünften einzudämmen.

IAB-Studie: Wohnsitzauflagen wirken sich negativ auf die Integration aus

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat die Wirkungen der Wohnsitzauflage für Geflüchtete untersucht. Unter anderem hat das IAB herausgefunden, dass Geflüchtete mit regionaler Wohnsitzauflage eine geringere Wahrscheinlichkeit haben, erwerbstätig zu sein. Außerdem wird aus der Studie ersichtlich, dass die Arbeitsmarktwirkungen stark von der räumlichen Verteilung der Geflüchteten abhängig sind. So weist z.B. der strukturstarke Süden Deutschlands eher unterdurchschnittliche Bevölkerungsanteile von Geflüchteten auf.