Zahlen & Fakten

79,5 Menschen auf der Flucht

Global Trends-Report des UNHCR erschienen

79,5 Millionen Menschen sind dem Bericht zufolge weltweit auf der Flucht — mehr als ein Prozent der Menschheit. In nur zehn Jahren hat sich folglich die Zahl der Geflüchteten damit verdoppelt, denn 2010 zählte der UNHCR 41 Millionen Flüchtlinge weltweit. Es handelt sich um die größte Zahl der Flüchtlinge, die das UNHCR je in seiner 70-jährigen Geschichte registriert hat. Mehr als zwei Drittel aller Flüchtlinge auf der Welt sind nur fünf Ländern zuzuordnen: Syrien führt die Statistik mit den meisten Vertriebenen an (6.6. Millionen). Auf Platz zwei der Herkunftsländer liegt Venezuela (insgesamt 3,7 Millionen), auf Platz drei  Afghanistan (2,7 Millionen). Auf dem vierten und fünften Platz folgen der Südsudan (2,2 Millionen) und Myanmar (1,1 Millionen). Schätzungsweise 30-34 Millionen der Flüchtlinge weltweit sind Kinder, davon Zehntausende ohne Begleitung ihrer Eltern.
 

Stellungnahme von PRO ASYL zur Asylstatistik 2019

Das Bundesinnenministerium hat die Asylstatistik zum Jahr 2019 veröffentlicht. Der Bundesinnenminister wertet es als Erfolg, dass es weniger Schutzsuchende nach Deutschland geschafft haben. Diese rein nationale Sicht ignoriert: Erstmals waren 2019 weltweit mehr als 70 Millionen Menschen auf der Suche nach Schutz. Die immer größer werdende Verzweiflung und Notlage der Menschen ist für Seehofer nichts anderes als »Migrationsdruck«, den es abzuwehren gilt. »Was vom Bundesinnenministerium als Erfolg verkauft wird, geht auf Kosten Schutzsuchender«, sagt Bellinda Bartolucci, Leiterin der Abteilung Rechtspolitik bei PRO ASYL. Die gesamte Pressemitteilung lässt sich hier einsehen.

Mehr Ausweisungen von straffälligen Personen

Besonders Baden-Württemberg macht davon Gebrauch

Mit den Änderungen des Asylgesetzes 2016 wurden die Voraussetzungen gesenkt staffällig gewordene Ausländer auszuweisen. Dadurch können bereits Bewährungsstrafen zu einer Ausweisung führen. In den vergangenen drei Jahren stieg die Anzahl der Ausweisungen von straffälligen Personen, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht. Derzeit befinden sich 29.288 ausgewiesene Ausländer in Deutschland, jeweils ungefähr ein Drittel mit befristeten Aufenthaltstitel, in Duldung oder ohne Aufenthaltsrecht, z.B. während des Asylverfahrens.

Mit steigenden Ausweisungen wird auch zukünftig zu rechnen sein, da mit dem Geordneten-Rückkehr-Gesetz, das zum 21.08.2019 in Kraft getreten ist, Ausweisungsmöglichkeiten ausgeweitet wurden.

Afghanistan ist nicht sicher: Eine interaktive Karte

PRO Asyl dokumentiert Anschläge und Kampfhandlungen

In Afghanistan vergeht kaum ein Tag ohne Kampfhandlungen oder Anschläge, aber auch keine Woche, wo nicht der Drohnenkrieg oder brutales Vorgehen auch der afghanischen Armee Opfer unter der Zivilbevölkerung fordern. PRO ASYL hat eine Übersichtskarte zusammengestellt, die verdeutlicht, dass mit wenigen Ausnahmen alle Landesteile Schauplätze solcher Ereignisse mit Toten und Verletzten sind.

2018: rund 4600 Tote bzw. Vermisste bei Flucht und Migration

Mindestens 4592 Menschen sind im vergangenen Jahr bei Ihrer Flucht gestorben bzw. gelten als vermisst. Diese vorläufigen Zahlen veröffentlichte die Internationale Organisation für Migration (IOM), eine Unterorganisation der Vereinten Nationen. Rund die Häfte aller Fälle (2297) ereignete sich auf den Seerouten über das Mittelmeer. Sehr gefährlich waren auch die Gebiete Nordafrikas mit 567, Afrika südlich der Sahara mit 559 sowie die Grenze der USA zu Mexiko mit 393 Toten oder Vermissten. 2017 waren 6.197 Menschen betroffen, 2016 mehr als 8.000.

SVR-Integrationsbarometer 2018

Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) hat zum zweiten Mal bundesweit eine repräsentative Befragung von Personen mit und ohne Migrationshintergrund zum Stand der Integration durchgeführt. Das Ergebnis: Menschen mit wie ohne Migrationshintergrund bewerten das Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft insgesamt weiterhin positiv. Gegenüber Flüchtlingen ist die Haltung der Bevölkerung differenziert: Die Mehrheit will weiter Flüchtlinge aufnehmen, aber ihren Zuzug begrenzen.

2017: 68,5 Millionen Menschen auf der Flucht

In dem jährlich am Tag des Flüchtlings erscheinenden "Global Trends"-Report des UNHCR wird die weltweite Flüchtlingstragödie dokumentiert: Im Jahr 2017 waren insgesamt 68,5 Millionen Menschen auf der Flucht. Damit wurden einmal mehr die Werte des Vorgängerjahres (65,6 Millionen) übertroffen. Weltweit sind damit 2017 mehr Menschen auf der Flucht gewesen als in Frankreich leben. Vor diesem Hintergrund hat die UNO-Flüchtlingshilfe die #WithRefugees Petition gestartet, mit der Menschen aus aller Welt ihre Solidarität mit Menschen auf der Flucht zeigen und an ihre Regierungen appellieren können, sich effektiv für geflüchtete Menschen einzusetzen.

Sechs Broschüren zu den Hauptasylherkunftsländern

Deutschland und die Welt hat sechs Broschüren mit dem Titel "Woher kommen die Flüchtlinge?" herausgegeben. Jede Broschüre widmet sich einem der Hauptherkunftsländer Syrien, Irak, Iran, Somalia, Eritrea und Afghanistan. Neben der Anerkennungspraxis des BAMF gehen die Broschüren auch auf die jeweilige Situation im Herkunftsland ein und liefern Informationen zu Geschichte, Bevölkerung und Konflikten in den jeweiligen Ländern.
Sie können die Hefte bestellen unter: http://www.brd-dritte-welt.de/index.html

Ist Gambia sicher?

Aktualisierte Analyse zur politischen Situation in Gambia (Stand März 2018)

Das kleinste Land Afrikas hat in Baden-Württemberg eine große Relevanz. Aufgrund des bundesweiten Verteilungsschlüssels leben viele Flüchtlinge aus Gambia in Baden-Württemberg. Bis Juli 2017 wurden fast alle gambischen Geflüchteten nach Baden-Württemberg verteilt. Inzwischen sind neben Baden-Württemberg auch Bayern, Hessen, Niedersachsen, NRW, Sachsen-Anhalt und Thüringen für Asylanträge gambischer Geflüchtete zuständig.

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Alles andere als sicher

Zahlreiche neue Berichte zu Afghanistan und der Situation der Zurückgekehrten

Eine Reihe von neuen Berichten von Medien und NGOs belegen: Die Situation in Afghanistan bleibt extrem instabil und gefährlich. Personen, die aus Europa zurückkehren, sind zahlreichen Gefährdungen ausgesetzt.

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