Sozialleistungen & Gesundheit

Wegweiser "Gesundheit für alle" auf verschiedenen Sprachen

Das Ethno-Medizinische Zentrum e.V. hat einen Wegweiser „Gesundheit für alle" konzipiert, welcher außerdem vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert wird. Der Wegweiser vermittelt in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund grundlegende Informationen zur Gesundheit und zum Gesundheitswesen. Er enthält auch Vorschläge, wie man sich im Krankheitsfall oder bei notwendiger Vorsorge verhalten kann. Weitere Informationen betreffen u.a. Fragen zur Krankenversicherung, Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen und Unterstützungsleistungen der Pflegeversicherung.

Die erste Auflage des Wegweisers liegt in 14 Sprachen vor. Zu diesen zählen neben Türkisch, Arabisch, Polnisch und Russisch weitere neun Sprachen. Zusätzlich wird auch eine deutschsprachige Version angeboten. Der Wegweiser ist besonders zur Weitergabe an MigrantInnen durch Gesundheitsdienste sowie durch Fachkräfte der Beratung und Behandlung geeignet.

Der Wegweiser kann hier kostenlos bestellt werden und steht auch als Download zur Verfügung.

Familiennachzug für Überlebende von Folter und traumatisierte Geflüchtete nahezu unmöglich

Pressemitteilung anlässlich des Tages zur Unterstützung von Folteropfern von refugio stuttgart e.v. am 24.Juni 2019

Der Tag zur Unterstützung von Folteropfern findet seit 1988 jährlich am 26. Juni statt. Der Gedenktag soll an die Internationale Konvention gegen Folter und andere unmenschliche, erniedrigende Handlungen und Strafen erinnern und daran, dass Folter noch immer eine gängige Praxis in vielen Ländern darstellt. Die Antifolterkonvention (engl. Abkürzung: CAT) der Vereinten Nationen trat am selben Tag im Jahr 1987 in Kraft.
Viele Geflüchtete haben in ihrer Heimat oder während der Flucht Folter erfahren. Refugio stuttgart e.v. ist ein psychosoziales Zentrum im Raum Stuttgart und bietet u.a. traumaspezifische psychologische Beratung für Flüchtlinge, Folterüberlebende und deren Angehörige an. Anlässlich des heutigen Tages, veröffentlichte Refugio eine Pressemitteilung, die u.a. die Frage aufwirft, wie eine Person getrennt von der Familie gesund werden soll.

Fast zwei Millionen Kinder in Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften

Kinder mit Migrationshintergrund häufiger von Armut betroffen

Laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit, ist die Zahl der Kinder, die in Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften leben, zurückgegangen. Die Zahl der Kinder ohne deutschen Pass, die auf diese Sozialleistungen angewiesen sind, hat zugenommen. Mehr Information dazu im aktuellen Newsletter des MiGAZINs und in einem weiterführenden Artikel der ZEIT.

Arbeitshilfe zur Durchsetzung von Rechtsansprüchen zur Erhöhung der Grundleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz

Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat zu diesem aktuellen Thema eine neue Unterlage erstellt. Weitere Informationen hier.

Flüchtlingsbürgen müssen nicht immer zahlen

Die Bundesagentur für Arbeit hat die gemeinsam mit den Kommunen betriebenen Jobcenter angewiesen, Flüchtlingsbürgen von staatlichen Rückforderungen von Sozialleistungen, die sie im Zusammenhang von Landesaufnahmeprogrammen für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz abgegeben haben, in den meisten Fällen zu verschonen. 

Asylbewerberleistungen anpassen!

Nach § 3 Abs. 4 AsylbLG sind Grundleistungen jedes Jahr zum 01.Januar anzupassen. Da die letzte Erhöhung über drei Jahre her ist, sind die Vorschläge von Bundesarbeitsminister Heil, noch dazu für 2020, überfällig. Kritik daran gibt es aus der Unionsfraktion als "falsches Signal in die Herkunftsländer". PRO Asyl weist darauf hin, dass "Menschenwürde migrationspolitisch nicht zu relativieren sei". Einzelne Sozialgerichte haben klagende Asylbewerber den entsprechenden Bedarf zugesprochen.

Integration und Identitätsbildung junger Geflüchteter in der Jugendhilfe

Der Bundesfachverband unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge (BumF) weist auf einen Beitrag zu den Auswirkungen der Flucht gerade auf junge Geflüchtete hin. Neben der Sensibilisierung für die psychosozialen Bedürfnisse von geflüchteten Jugendlichen und jungen Volljährigen werden Handlungsansätze für die Praxis gegeben.

Übersichtsseite zum Thema Traumatisierung

Flüchtlinge sind im Vergleich zur deutschen Mehrheitsgesellschaft überdurchschnittlich oft von Traumatisierung betroffen. Das Portal fluechtlingshelfer.info hat eine Übersichtsseite zum Thema Traumatisierung erstellt, die viele hilfreiche Materialien für Haupt- und Ehrenamtliche zur Unterstützung von Geflüchteten mit Traumatisierung beinhaltet.

Regierung ignoriert Pflicht zur Leistungserhöhung für Asylsuchende

PRO ASYL gibt Tipps für Haupt- und Ehrenamtliche

Legal – illegal – GroKo: Trotz eindeutiger Gesetzeslage wurden die Regelsätze nach dem Asylbewerberleistungsgesetz seit 2016 nicht erhöht. PRO ASYL empfiehlt den Betroffenen, Ihre Ansprüche zu sichern: Durch Widersprüche und Überprüfungsanträge – noch in diesem Jahr. Haupt- und ehrenamtliche Flüchtlingsberater können dabei helfen.

Begleitete minderjährige Geflüchtete haben einen Anspruch auf Jugendhilfeleistungen des SGB VIII

"Ein Großteil der geflüchteten Kinder und Jugendlichen, die in Begleitung ihrer Eltern nach Deutschland einreisen, erhält während der Unterbringung in Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften keine Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe, obwohl sie einen umfänglichen Anspruch auf Jugendhilfeleistungen hätten. Minderjährige sind in den Unterkünften durch die extrem beengten Verhältnisse, fehlende kindergerechte Räume und Rückzugsmöglichkeiten und mangelhaften Zugang zum Bildungs- und Gesundheitssystem von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen und einem entwicklungsgefährdenden und destabilisierenden Umfeld ausgesetzt." (AKS München) Der AKS München hat mit Unterstützung des BumF e.V. einen bundesweiten Handlungsleitfaden entwickelt, der sich insbesondere auch an die in diesem Bereich tätigen Sozialarbeiter*innen richtet:

Auch für junge Volljährige (bis zum 21. Lebensjahr, im Einzelfall sogar bis zum 27. Lebensjahr) können Hilfen beantragt werden: