Flüchtlingsarbeit in BW - Übersicht

Initiativen wehren sich gegen Stimmungsmache und Instrumentalisierung

Tübinger und Freiburger Gruppen veröffentlichen Stellungnahmen

Die Vergewaltigung einer jungen Frau in Freiburg durch mehrere Männer hat zwei Wochen nach der Tat bundesweite Aufmerksamkeit erlangt, nachdem bekannt geworden ist, dass mehrere der Tatverdächtigen Personen mit Fluchthintergrund sind. Daraufhin gab es am Montag in Freiburg eine Demonstration der AFD. Der Grüne Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, hat gefordert "dass Polizei und Kommunen die Befugnis erhalten sollen, „gewaltbereite Asylbewerber“ in staatliche Landeseinrichtungen einzuweisen." Sowohl in Freiburg als auch in Tübingen haben sich Initiativen mit Stellungnahmen zum Thema zu Wort gemeldet.

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"Hand in Hand - Fellbach ist bunt"

Der Freundeskreis-Asyl Fellbach hat den Film "Hand in Hand - Fellbach ist bunt" gedreht, um in der Bevölkerung für mehr freiwilliges Engagement für Geflüchtete zu werben.

Wer ihn sehen und sich zu ähnlichen Projekten oder zu ehrenamtlichem Engagement inspirieren lassen möchte, folge dem Link:

#NichtMeineLager - Gegen die Entrechtung schutzsuchender Menschen

"AnkER-Zentren", "Transitzentren", "Transitzonen", "Hotspots", "kontrollierte Zentren", "Auschiffungsplattformen", "libysche Gefangenenlager", "Rückkehrzentren" - die Namen der Lager und Haftzentren für Schutzsuchende, die existieren oder die schon erdacht oder geplant wurden, sind vielfältig. Ebenso vielfältig sind die konkreten Lebensumstände der Geflüchteten und Migrant*innen, die in diesen Zentren inhaftiert oder festgesetzt sind. Für alle Lager gilt jedoch: sie sind Orte der Kontrolle, der Stigmatisierung, der Entwürdigung, der Entrechtung und der Gewalt. Sie dienen der Abschreckung und der Abwehr von Asylsuchenden. Unter dem Titel #NichtMeineLager ruft PRO ASYL zum Protest gegen die Lagerunterbringung auf: "Schutzsuchende Menschen werden in Lagern und Haftzentren ihrer Würde und häufig auch ihrer Rechte beraubt. Dies sind nicht meine Lager: Ich fordere Deutschland und die EU dazu auf, die Politik der Inhaftierung und Festsetzung als Maßnahmen zur Abschreckung und Abwehr von Flüchtlingen zu beenden. Der Zugang zu Schutz und das Recht auf Asyl müssen gesichert sein. Die Menschenrechte sind unantastbar!" Auf der Homepage von PRO ASYL können Sie sich weiter über die Initiative informieren und/oder den Aufruf unterschreiben.

Günter Jung mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Ehrung für jahrzehntelanges Engagement

Staatsrätin Gisela Erler hat Günter Jung aus Reutlingen das Bundesverdienstkreuz überreicht und seinen jahrzehntelangen Einsatz für soziale und gesellschaftliche Belange, insbesondere in der ehrenamtlichen Asylarbeit, gewürdigt. Günter Jung ist Mitbegründer des Reutlinger Asylcafés und auch langjähriges Mitglied im Flüchtlingsrat Baden-Württemberg. 

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Rückblick: 2. Vernetzungstreffen Nordwürttemberg am 6. Oktober in Schwäbisch-Hall

Am 6. Oktober fand in der VHS Schwäbisch-Hall das zweite überregionale Vernetzungstreffen der Region Nordwürttemberg in Schwäbisch-Hall statt. 21 Personen aus unterschiedlichen Landkreisen des Regierungsbezirks Stuttgart diskutierten über aktuelle Themen der Flüchtlingsarbeit und tauschten sich über Aktionsideen aus. Eine Verstetigung des Austausches wurde gewünscht. Das nächste Treffen wird voraussichtlich im Herbst 2019 im Ostalbkreis stattfinden. Außerdem soll der Austausch über die Mailingliste nw-aktiv intensiviert werden. Engagierte aus dem Regierungsbezirk Stuttgart können sich über eine E-Mail an skiba@fluechtlingsrat-bw.de auf den Verteiler setzen lassen.

Flüchtlingsrat feierte 30-jähriges Bestehen

30 Jahre engagiert für eine menschliche Flüchtlingspolitik — unter diesem Motto hat der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg am 7. September 2018 seine Jubiläumsfeier im Stuttgarter Gewerkschaftshaus begangen. Rund 100 Mitglieder, Wegbegleiter*innen und Kooperationspartner*innen folgten der Einladung ins Stuttgarter Gewerkschaftshaus. Zu Beginn der Veranstaltung nahm Lucia Braß eine politische Einordnung vor und verwies auf die erfreulicherweise gestiegene Mitgliederzahl. In seiner Festrede blickte Bernd Mesovic von Pro Asyl auf die vergangenen 30 Jahre in der Flüchtlingspolitik und Flüchtlingsarbeit zurück und warb vor allem dafür, sich trotz der vielen Rückschläge nicht entmutigen zu lassen. Nachdem Sprecherrätin Ulrike Duchrow anhand von Fotos einige Stationen der letzten 30 Jahre geschildert hatte, gab es eine Gesprächsrunde mit verschiedenen „Generationen“ von Flüchtlingsrats-Mitgliedern. Zum Abschluss der Veranstaltung waren vier Personen mit Fluchthintergrund eingeladen, ihre Wünsche und Visionen für die nächsten 30 Jahre darzulegen. Unter Weiterlesen finden Sie einige Fotos der Veranstaltung.

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Lesbos: Dringender Spendenaufruf für Rechtsberatung von Flüchtlinge

Die kostenlose Rechtsberatung auf Lesbos ist mehr denn je auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Bis Ende Mai 2018 kamen mehr als viermal so viele Menschen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres an. Entsprechend steigt der Bedarf an kostenloser Rechtsberatung. Sie wird getragen von European Lawyers in Lesvos, einer gemeinnützigen Organisation, die in den letzten beiden Jahren über 7.570 Menschen ohne weitere Aufwendungen beraten hat.

Broschüre "Digital Streetwork - Soziale Medien in der Asyl- und Migrationsberatung"

Viele Geflüchtete nutzen intensiv soziale Medien, um sich über die für sie relevanten Fragen zu informieren — das Spektrum der Themen reicht von Wohnungs- und Jobsuche bis zum Ablauf des Asylverfahrens. Dabei birgt die Nutzung sozialer Medien durchaus Chancen, aber auch die Gefahr, dass sich Halbwissen und Falschinformationen schnell verbreiten .Die Asyl- und Migrationsberatung steht daher zunehmend vor der Frage, wie zuverlässige Informationen und seriöse Unterstützung im Internet und insbesondere in sozialen Medien angeboten werden können. Die Broschüre, die auch als Beilage zum Asylmagazin 7–8/2018 erschienen ist, stellt Ansätze vor, die die Chancen und die Grenzen der Informationsvermittlung im Internet verdeutlichen.

Resolution "Save Me Mannheim"

Anlässlich einer öffentlichen Fachkonferenz am 17.10.2018 mit Prof. Dr. Gesine Schwan zum Thema "Die Stadt - Ort der Zuflucht und Integration" wurde mit dem Publikum einstimmig eine Resolution verabschiedet und an den Gemeinderat und die Verwaltung Mannheims geschickt. In der Resolution wird gefordert, Mannheim solle sich dem Beispiel anderer Städte wie Köln, Düsseldorf und Bonn anschließen, zum "sicheren Hafen" werden und offensiv die Aufnahme von Geflüchteten angehen.

Offener Brief des Deutschen Frauenrats und und der Landesfrauenräte an den Bundesinnenminister Seehofer

Der Deutsche Frauenrat und die Landesfrauenräte der Bundesländer äußern in einem offenen Brief an den Bundesinnenminister Horst Seehofer ihre Besorgnis über die Situation besonders vulnerabler und schutzbedürtiger Personen in sogenannten Ankerzentren. Zu diesen Personen zählen Frauen (insbesondere vor und nach einer Entbindung) und Kinder, LSBTIQ-Geflüchtete, sowie geflohene Menschen mit Behinderung und Geflüchtete, die geschlechtsspezifische Gewalt erfahren haben.
Die Frauenräte forden, gewisse Mindeststandards (wie sie vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend formuliert wurden) zum Schutz dieser Personen unbedingt auch in Ankerzentren einzuhalten.