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Zu wenig Hilfsgelder für syrische Flüchtlinge
Ein Fazit der internationalen Geberkonferenz zu Syrien
Am 31. März fand in Kuwait die internationale Geberkonferenz zu Syrien statt. Im Vorfeld hatte UN-Generalsekretär Ban-Ki-Moon die Weltgemeinschaft zu Hilfen in Höhe von 7,7 Milliarden Euro aufgerufen. 3,5 Milliarden Euro wurden letztendlich für 2015 zugesagt. Damit droht ein ähnliches Defizit wie 2014. Von der Bundesregierung wurden 255 Millionen Euro für die humanitäre Hilfe in Syrien und den Nachbarstaaten bereitgestellt.
Die Nichtregierungsorganisation Oxfam hatte vor der Konferenz die geringe Finanzhilfe zahlreicher Staaten kritisiert und einen gerechten Anteil der einzelnen Staaten an der Nothilfe - gemessen an ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit - errechnet. Auch seien bislang nicht genügend syrische Flüchtlinge von den Industrieländern aufgenommen worden. Ende Dezember hatte Oxfam mit anderen internationalen Hilfsorganisationen an die wohlhabenden Staaten appelliert, 5 Prozent der syrischen Flüchtlinge aufzunehmen. Bislang gibt es jedoch nur Zusagen für weniger als 2 Prozent der rund 3,9 Millionen Menschen, die der UNHCR bis Ende März in Syriens Nachbarländern registriert hat. Gemäß der Oxfam-Berechnungen hat Deutschland sein Aufnahmesoll zu 200 Prozent übererfüllt, das Land habe aber "[...] bereits während der Balkankriege in den Neunzigerjahren bewiesen, dass es in der Lage ist, wesentlich mehr Flüchtlinge aufzunehmen".
- 31.03.2015 taz: "Humanitäre Krise in Syrien: Viel zu wenig Geld"
- 31.03.2015 Süddeutsche Zeitung: "Geberkonferenz zu Syrien in Kuwait: Viel zu wenig Geld für zu viel Leid"
- 30.03.2015 Oxfam: "Geberkonferenz in Kuwait: Regierungen dürfen syrische Flüchtlinge nicht im Stich lassen"