Informationen

Zahl der Asylanträge 2014 um fast 60 % angestiegen

Laut der Asylgeschäftsstatistik des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge stellten im Jahr 2014 202.834 Personen einen Asylantrag. Im Vergleich zum Vorjahr stellte dies einen Anstieg um 59,7 % dar. Mehrheitlich handelte es sich um Erstanträge (173.072), die Zahl der Folgeanträge belief sich auf 29.762.

Insgesamt hat das BAMF im vergangenen Jahr über 128.911 Erst- und Folgeanträge entschieden. Die Gesamtschutzquote, d.h. der Anteil der Verfahren, die Asylanerkennungen, Zuerkennungen der Flüchtlingseigenschaft oder Gewährung von subsidiärem Schutz zum Ergebnis hatten, betrug 31,5 % (2013: 24,9 %). Demgegenüber wurden 33,4 % der Anträge als unbegründet bzw. offensichtlich unbegründet abgelehnt (2013: 38,5 %), während 35,2 % „formell“ abgelehnt wurden, was in ca. der Hälfte aller Fälle auf Dublin-Verfahren zurückzuführen war.

Die Zahl der am Jahresende 2014 noch nicht entschiedenen (anhängigen) Verfahren, lag mit 169.166 um 76,7 % höher als im Vorjahr. Um diese Verfahren abschließen und den für 2015 erwarteten abermaligen Anstieg der Zugangszahlen bewältigen zu können, hat das Bundesamt Ende des Jahres 300 neue Mitarbeiter/innen eingestellt, 350 weitere Stellen sollen zeitnah besetzt werden. Ziel der Aufstockung ist es, die durchschnittliche Verfahrensdauer von 7,7 Monaten im Juli 2014 bis zum Ende der Legislaturperiode auf drei Monate zu verkürzen. Bereits die Asylverfahren im Dezember 2014 hätten laut BAMF im Schnitt nur noch 5,7 Monate gedauert. Pro Asyl schreibt diese Tatsache weniger dem verstärkten Personaleinsatz als einer geschickten Vorauswahl von schnell zu erledigenden Verfahren zu. So wurde im Dezember auffällig oft in Schnellverfahren über Asylanträge aus Syrien, dem Irak sowie aus Bosnien, Mazedonien und Serbien, die im November zu sicheren Herkunftsstaaten ernannt worden waren, entschieden.

Zurück