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Studie von "Ärzte der Welt" zeigt: Für Migranten in Europa ist das Recht auf medizinische Versorgung oft eingeschränkt

Eine Studie der Organisation "Ärzte der Welt" hat in 14 europäischen Ländern in ihren Kliniken und in Kliniken von Partnerorganisationen eine Erhebung zur medizinischen Versorgung ihrer Patienten durchgeführt. "Ärzte der Welt" behandeln Menschen, die keinen oder einen erschwerten Zugang zu Gesundheitsleistungen haben. Von den über 40 000 Teilnehmer/-innen stammten 12,1 Prozent aus den jeweiligen Ländern, in denen die Studie stattfand, 7,5 Prozent waren aus EU-Staaten und 79,1 Prozent waren Menschen aus Nicht-EU-Ländern - darunter auch viele Geflüchtete. Die Studie zeigt, dass über die Hälfte der Personen nicht krankenversichert waren und zusätzlich 18,3 Prozent nur Anspruch auf eine medizinische Notfallversorgung hatten. Viele der Befragten litten an chronischen Krankheiten, hatten keine notwendige Schwangerschaftsversorgung bekommen und waren nicht ausreichend geimpft. An der Studie nahmen auch Kliniken von "Ärzte der Welt" teil, die ihren Standort in Deutschland haben. Dort, schätzt die Organisation, haben über 80 000 Menschen keinen oder erschwerten Zugang zu medizinischer Versorgung. Vor allem die Einschränkung der Gesundheitsversorgung für arbeitslose EU-Bürger und Illegale kritisierte die Studie. Auch Asylbewerber haben in den ersten 15 Monaten nur einen eingeschränkten Zugang zur Gesundheitsversorgung.
"Ärzte der Welt" fordert die EU sowie die einzelnen Mitgliedstaaten auf, jeder Person, egal in welcher Situation, einen Zugang zu medizischer Versorgung zu ermöglichen und kritisiert, dass Länder die Einschränkung zu medizinischer Hilfe oft dazu benutzen, um Migrationsströme zu lenken. Darunter fallen auch gesetzliche Regelungen, die Gesundheitsorganisationen dazu verpflichten, Informationen über illegal im Land lebende Patienten an Behörden weiterzugeben.

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