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Musterländle schiebt in den letzten zwei Wochen über 100 Menschen nach Serbien, Mazedonien und in den Kosovo ab

Mittwoch, der 22. März 2017 und Dienstag, der 28. März bedeuteten für viele Menschen das Ende ihrer Hoffnungen auf eine sichere Zukunft in Deutschland. Wie schon so oft machte das Musterländle für Abschiebungen seinem Namen alle Ehre und schob insgesamt 143 Personen, darunter 77 Roma-Angehörige, nach Serbien und Mazedonien ab und in den Kosovo ab. Vielen dieser Menschen wird es ähnlich ergangen sein wie der vierköpfigen Familie B. aus Mazedonien, die mehr als zwei Jahren in Deutschland gelebt hatte. Am 16. März wurde die Familie um vier Uhr nachts von der Polizei aus ihren Betten geholt. Während der achtjährige Sohn mitansehen musste, wie seine Eltern gegen ihren Willen abgeführt wurden, befand sich der 11jährige Sohn gerade mit seiner Klasse im Schullandheim. Auch dorthin kam die Polizei früh am Morgen und holte ihn ab. Herr B. hatte für September 2017 eine Ausbildungszusage und machte derzeit im dortigen Betrieb ein Praktikum, der ältere Sohn hatte eine Realschulempfehlung. Die Möglichkeit, sich von ihren Freunden und Bekannten zu verabschieden, bekam die Familie nicht. Schon wenige Stunden später ging ihr Flug nach Mazedonien.
Am 22. März befanden sich insgesamt 11 Kinder unter zwei Jahren und 31 Kinder unter 14 Jahren auf dem Flug nach Mazedonien und Serbien, am 28. März waren es 5 Kinder unter 2 Jahren und 13 Kinder unter 14 Jahren, die zurück in den Kosovo gebracht wurden. Die traumatischen Erfahrungen des frühmorgendlichen Klopfen an die Türen, verzweifelte und hilflose Eltern sowie das Herausreißen aus ihrer bekannten Umgebung, werden die meisten dieser Kinder mit den Söhnen von Familie B. gemeinsam haben.

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