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Mittelmeer: Tödlichstes Meer der Welt
UNHCR beklagt über 1.500 tote Flüchtlinge im Mittelmeer im Jahr 2011.
Während im letzten Jahr das Erstaunen und der Beifall für die revolutionären Umwälzungen in Nordafrika groß war, setzte sich die "kollektive Amnesie" beim Umgang mit den Flüchtlingen an Europas Grenzen fort. Über 1.500 Menschen sind nach Statistiken des UNHCR im Jahr 2011 - dem 60. Jahr des Bestehens der Genfer Flüchtlingskonvention - im Mittelmeer ums Leben gekommen, doppelt so viel als je zuvor in einem Jahr. Vermutlich ist die tatsächliche Zahl noch deutlich höher. Auch die Zahl der Ankünfte ist wieder stark angestiegen: Über 58.000 Flüchtlinge erreichten im letzten Jahr die Europäische Union, die meisten davon landeten in Italien an (und wiederum die meisten von ihnen sind bereits wieder abgeschoben. Am 13. Januar havarierte vor der Insel Giglio das Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia". Bei dieser Katastrophe kamen 32 Menschen ums Leben. Schon davon gehört? Am 28. Januar starben vor der libyschen Küste mindestens 15 Somalier, die nach Europa wollten, darunter 12 Frauen und ein Säugling. 40 Menschen werden noch vermisst. Schon davon gehört?
- 01.02.2012 Die Tageszeitung: Flüchtlinge aus Afrika: Tod auf hoher See. 1.500 Flüchtlinge ertranken im vergangenen Jahr auf dem Weg von Afrika nach Europa. Das sind so viele wie noch nie, sagt das UN-Flüchtlingshochkommissariat. (von D. Johnson & C. Jakob)
- 31.01.2012 Pressemitteilung UNHCR: Mittelmeer: Über 1.500 Tote und Vermisste in 2011.
- 02.02.2012 Der Tagesspiegel: "Europa versagt in der Flüchtlingsfrage". Gastkommentar von Cecilia Malmström, EU-Kommisarin für Innenpolitik(!)
- Dez. 2011 UNHCR: 60 Jahre Genfer Flüchtlingskonvention. Herausforderungen für die deutsche Flüchtlingspolitik. Programmatisches Papier (12 S.)