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Lange Verfahrensdauer und sehr hohe Gesamtschutzquote

Zahlen zum Asyljahr 2016

Die Bundestagsfraktion der Linken fordert regelmäßig eine ergänzende Asylstatistik an. Einige der aussagekräftigsten Zahlen für das Gesamtjahr 2016 haben wir Ihnen zusammengestellt:

  • Die (um Dublin-Fälle) bereinigte Schutzquote 2016 lag bei 71,4 Prozent und damit so hoch wie in keinem anderen Jahr zuvor. Sehr hoch war sie in Bezug auf syrische (99,9%), eritreische (98,9%) und somalische (88,7%) Geflüchtete. Eine hohe Schutzquote wiesen auch der Irak (77,2%), der Iran (60,6%) und Afghanistan (60,5%) auf.
  • 41,2 % der syrischen Flüchtlinge haben subsidiären Schutz erhalten, im 4. Quartal ist diese Entwicklung mit 63,2% besonders auffällig. Aber auch 15,9% der irakischen und 16,5% der eritreischen Flüchtlinge erhielten diese Schutzform, die u.a. mit dem Ausschluss vom Familiennachzug bis März 2018 verbunden ist.
  • Die durchschnittliche Asylverfahrensdauer (von der Antragstellung bis zur behördlichen Entscheidung) betrug 2016 7,1 Monate. Besonders lang waren die Verfahrensdauer bei pakistanischen (15,5 Monate), nigerianischen (14,2 Monate), türkischen (16,3 Monate) und somalischen (17,3 Monate) Asylsuchenden. Die reale Dauer der Asylverfahren ist natürlich weitaus länger, da zwischen Asylgesuch und Asylantrag meist Monate lagen. Durchschnittlich warteten Asylsuchende 5,9 Monate auf ihre förmliche Asylantragstellung.
  • Stand November waren 131.856 Asylverfahren bei den Gerichten anhängig (Vorjahr: 57.674). Über 39.000 Verfahren waren Teilklagen bei subsidiärem Schutz auf Flüchtlingsanerkennung. Ein gerichtliches Verfahren dauerte im Durchschnitt 7,5 Monate.

Quellen:

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