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Halbjahresstatistik des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge

Sinkende Zugangszahlen, mehr Entscheidungen, mehr subsidiär Schutzberechtigte

Im ersten Halbjahr 2016 wurden bundesweit insgesamt 396.947 Asylanträge entgegengenommen, dies entspricht einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 122 Prozent. Das Bundesamt fällte Entscheidungen über 283.236 Asylanträge, was wiederum eine Steigerung um etwa 148 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 darstellt. Hingegen ist der Zugang von neu eingereisten Asylsuchenden im ersten Halbjahr 2016 stark rückläufig: Wurden im Januar 2016 noch fast 92.000 Asylsuchende registriert, so verringerte sich diese Zahl bis Juni 2016 auf monatlich ca. 16.000. Die Gesamtschutzquote für die Monate Januar bis Juni 2016 liegt bei 61,5 Prozent (Gesamtjahr 2015: 49,5 Prozent), wobei der Anteil der subsidiär Schutzberechtigten signifikant angestiegen ist: Wurden im Gesamtjahr 2015 noch nur 0,6 Prozent aller AntragstellerInnen als subsidiär schutzberechtigt anerkannt, beläuft sich dieser Wert im ersten Halbjahr 2016 bereits auf 8,2 Prozent. Insbesondere syrische Asylsuchende sind von dieser geänderten Entscheidungspraxis betroffen. So wurden allein im Monat Juni bei 46 Prozent der inhaltlichen Entscheidungen über Asylanträge von SyrerInnen der subsidiäre Schutz gewährt. Dies steht wahrscheinlich in kausalem Zusammenhang mit der durch das Asylpaket II vorgenommenen Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzberechtigte.

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