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„Friedhof Mittelmeer“

Trauriger Rekord für 2014 zeichnet sich ab

Laut Schätzungen des UNHCR nahmen 2014 weltweit rund 350.000 Menschen gefährliche Schiffsüberfahrten auf sich, um Krieg, Armut oder Verfolgung zu entkommen. Etwa 4300 davon überlebten ihre Reise nicht. Somit zeichnet sich ein trauriger Rekord für das Jahr 2014 ab.

Die gefährlichste und gleichzeitig am häufigsten genutzte Route der Welt war dabei das Mittelmeer: Von den geschätzten 207.000 Menschen, die 2014 die Überquerung wagten, kamen nach UNHCR-Angaben 3419 Personen ums Leben. Angesichts dieser Entwicklungen appellierte Papst Franziskus Ende November an das Europaparlament: „Man kann nicht hinnehmen, dass das Mittelmeer zu einem großen Friedhof wird“.

Und wie reagiert die EU-Flüchtlingspolitik auf die vielen Toten im Mittelmeer? Derzeit diskutieren die EU-Innenminister über die Einrichtung großer Aufnahmezentren für Flüchtlinge in Nordafrika. Möglicherweise soll in solchen Zentren zukünftig die Asylantragstellung möglich sein. Dies mag den Schutzsuchenden die lebensgefährliche Überfahrt nach Europa ersparen - ob faire Asylverfahren in Ländern möglich sind, in denen zum Teil schwere Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung sind, zieht PRO ASYL jedoch in Zweifel.

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