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Flüchtlingsrat besorgt über Häufung von Badeunfällen

Gegen Gefahren im Wasser: Aufklärung und Ausbildung notwendig

Pressemitteilung 02.08.2016

Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg ist sehr besorgt über die Häufung von Badeunfällen, bei denen in den vergangenen Wochen mehrere Flüchtlinge ums Leben gekommen sind. Zur Verbesserung der Badesicherheit schlägt der Flüchtlingsrat Maßnahmen zur Prävention und Information vor, die nicht nur badenden Flüchtlingen zugute kommen, sondern mehr Sicherheit für alle bedeuten würden.

In den vergangenen Wochen ist es an mehreren Orten in Baden-Württemberg zu tödlichen Badeunfällen von Flüchtlingen gekommen – zuletzt gab es zwei Todesfälle am 20. Juli im Vogelstangsee in Mannheim und im Rhein bei Bad Säckingen. In mehreren anderen Fällen konnten Flüchtlinge, die beim Schwimmen in Not geraten waren, gerade noch rechtzeitig gerettet werden.

„Das Problem besteht zum einen darin, dass viele Flüchtlinge nicht schwimmen können, weil der Schwimmunterricht in ihren Herkunftsländern nicht so weit verbreitet ist wie beispielsweise in Deutschland. Zum anderen kennen sich die Flüchtlinge unter Umständen noch nicht so gut mit den örtlichen Gegebenheiten aus, wenn beispielsweise ein See an einer bestimmten Stelle sehr tief ist oder es starke Strömungen gibt“, erklärt Seán McGinley, Geschäftsführer des Flüchtlingsrates Baden-Württemberg.

Daher sei es besonders wichtig, dass es Projekte gibt – beispielsweise von lokalen Initiativen, von Sportvereinen oder von der DLRG, um Flüchtlingen das Schwimmen beizubringen. Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg fördert solche Projekte in Ehingen und in Lichtenstein im Rahmen einer Anfang des Jahres durchgeführten Kleinprojektförderung mit Mitteln aus einer Spende des dm-Drogeriemarktes.

Doch vielerorts würden solche Vorhaben scheitern, auch wenn der Wille vorhanden sei. Denn um solche Kurse durchzuführen, seien finanzielle Mittel, qualifizierte TrainerInnen und verfügbare Schwimmbäder notwendig. „Wenn Gebühren steigen, ehrenamtliche TrainerInnen überlastet sind, und immer weniger Schwimmbäder zur Verfügung stehen – allein in Baden-Württemberg wurden nach Angaben der DLRG zwischen 2007 und 2015 45 kommunale Schwimmbäder geschlossen – wird es immer schwerer, den Zugang zu Schwimmkursen für alle zu gewährleisten“, betont McGinley.

Des Weiteren schlägt der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg vor, mit Warnschildern auf besonders gefährliche Stellen in Gewässern hinzuweisen. „Damit würde ein Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit für alle geleistet werden – nicht nur für Geflüchtete“, so Seán McGinley abschließend.

Der Flüchtlingsrat weist darauf hin, dass die DLRG auf ihrer Website eine Sammlung von Warnhinweise in Piktogrammform sowie Infoblätter mit Verhaltensregeln in verschiedenen Sprachen zur Verfügung stellt.

http://www.dlrg.de/informieren/regeln/uebersetzungen.html

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