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Afghanische Flüchtlinge flüchteten von Ungarn nach Deutschland

Am 13. Juni sind 70 Flüchtlinge aus Ungarn (teilweise mit voller Asylanerkennung, teilweise mit subsidiärem Status) gemeinsam mit dem Zug nach Karlsruhe gefahren und haben dort Asylanträge gestellt. Die Flüchtlinge verließen Ungarn, weil sie dort gegen katastrophale Lebensbedingungen vergeblich protestierten.

 

  • Online-Petition zur Unterstützung der 72 Geflüchteten aus Ungarn
    Bitte unterstützen Sie die Unterschriften-Sammlung gegen eine Rückführung der Flüchtlinge nach Ungarn. Hier gehts zur Online-Petition auf OpenPetition
    Quelle: http://stop-deportation.de/index.php/online-petition-zur-unterstutzung-der-72-gefluchteten-aus-ungarn/
  • Spendenaufruf für die Rechtshilfe für die 72 Geflüchteten aus Ungarn
    Seit dem 12. Juni 2013 sind 72 Geflüchtete aus Afghanistan, die seit November 2012 in Ungarn für ein menschenwürdiges Leben und gegen die drohende Obdachlosigkeit aktiv waren, in Karlsruhe, um Schutz zu suchen. Seitdem sind sie in den verschiedenen Außenstellen der Erstaufnahme in Karlsruhe untergekommen und werden nun ... Asylanträge stellen. Gegen die drohende Abschiebung nach Ungarn wehren sie sich, indem sie öffentlich die Stimme erheben – so wie in Ungarn bereits. Zudem versuchen sie momentan mit Hilfe lokaler UnterstützerInnen AnwältInnen für alle Familien zu organisieren.
    Dafür benötigen sie nicht zuletzt finanzielle Unterstützung und bitten um Mithilfe. Weitere Informationen können Sie/ könnt Ihr der Stellungnahme der Flüchtlinge selbst entnehmen, in dem sie die bislang gegangenen Schritte in Ungarn detailliert beschreiben. Weitere Informationen auf Englisch, Videos und Bilder aus den Protesten in Ungarn gibt es auf der Seite der Budapester Migrant Solidarity Group (MigSzol)


    Spendenkonto:
        bordermonitoring.eu e.V.
        bank für sozialwirtschaft
        kto 98 14 300
        blz 700 205 00
        iban de75700205000009814300
        bic bfswde33mue
        Wichtig: Stichwort „UNGARN“
    Für eine Spendenbescheinigung bitte im Beschreibungsfeld eine Adresse angeben.
    Quelle: http://stop-deportation.de/index.php/spendenaufruf-fur-die-rechtshilfe-fur-die-72-gefluchteten-aus-ungarn/

 

Pressemitteilung Initiative "Welcome to Europe" vom 26. Juni 2013 -
70 Flüchtlinge aus Afghanistan suchen in Karlsruhe Schutz vor der Abschiebung nach Ungarn

Seit Mittwoch 12. Juni befindet sich eine Gruppe von rund 70 afghanischen Flüchtlingen in der Landesaufnahmestelle Karlsruhe. Die Gruppe setzt sich aus mehreren Familien mit Kindern allen Alters und Einzelpersonen zusammen, die sich in Ungarn im Flüchtlingslager Bicske zusammengeschlossen haben, um nach einem intensiven, aber vergeblichen Protest gegen die desolaten Zustände für Flüchtlinge in Ungarn, nach Deutschland zu fliehen.

Da Flüchtlinge in Ungarn akut von Obdachlosigkeit und mangelnder Integrationsunterstützung betroffen sind, finden schon seit November 2012 dort selbstorganisierte Demonstrationen und Proteste statt. Dort erhielten sie zwar einen Schutzstatus, der allerdings nicht viel mehr wert ist, als das Papier auf dem er steht: Nach maximal 12 Monaten in einem sog. „Pre-Integration-Camp“ drohte ihnen dort, einfach auf die Straße gesetzt zu werden und sich selbst überlassen zu sein. Dennoch besteht nun die Gefahr, dass sie aufgrund der sogenannten europäischen Dublin-IIVerordnung wieder nach Ungarn abgeschoben werden. Nun wehren sie sich gegen die drohende Abschiebung von Deutschland nach Ungarn, indem sie auch hier öffentlich ihre Stimme erheben. „Wir haben keine andere Möglichkeit gesehen als zusammenzubleiben und eine gemeinsame Lösung woanders zu suchen. Wir haben festgestellt, dass das europäische Asylsystem nicht funktioniert, es gibt keine Gleichbehandlung und gleiche Bedingungen für Asylsuchende und Flüchtlinge in Europa. Wir werden dieses System nicht akzeptieren. Wir müssen das für unsere Kinder tun.“ So schreiben die Flüchtlinge in einer Stellungnahme, die sie direkt nach ihrer Abreise
an den UNHCR in Budapest geschickt haben.

Die dramatische Situation der Flüchtlinge in Ungarn zwischen Haft und Obdachlosigkeit ist nicht erst seit Beginn der Proteste in Budapest im vergangenen November bekannt. Sowohl der UNHCR als auch die deutschen NGOs Pro Asyl und bordermonitoring.eu haben auf die systemischen Mängel im ungarischen Asyl- und Aufnahmesystem hingewiesen und einen gemeinsamen Bericht veröffentlicht. Als Ergebnis dieser Recherchen forderte PRO ASYL bereits im März 2012, ab sofort Rücküberstellung von Asylsuchenden und Flüchtlingen nach Ungarn auszusetzen.

„Diese Menschen irren bereits seit Jahren durch Europa auf der Suche nach Schutz und einem Leben in Würde. Dass Familien mit kleinen Kindern sich wiederholt auf den Weg machen müssen, nur um wieder von Abschiebung bedroht zu sein ist beschämend. Flüchtlingsschutz muss mehr als ein Stück Papier sein. Denn auf diesem kann man weder schlafen noch kann man es essen“, so eine Unterstützerin.

Weitere Informationen können Sie der beiliegenden Stellungnahme der Flüchtlinge selbst entnehmen, in der sie ihre Bemühungen um Integration in Ungarn detailliert beschreiben. Videos und Bilder aus den Protesten in Ungarn gibt es zudem auf der Seite der Budapester „Migrant Solidarity Group“ (MigSzol)

Informationen zum mangelhaften Schutz von Flüchtlingen in Ungarn und verschiedene Urteile deutscher Gerichte, die dies bestätigen sowie den oben genannten Bericht, finden sich gesammelt auf der Webseite des Vereins bordermonitoring.eu

Die Flüchtlinge selbst stehen natürlich auch persönlich für Interviews und Nachfragen zur Verfügung. Kontakt über A. Schäfer und S. Jäger: 0152-16891719
Netzwerk „Welcome to Europe“
Kontakt: w2eu@hotmail.com
Web: http://w2eu.net/

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