Informationen

Deutsche Flüchtlingshelfer wenden sich an Gambischen Präsidenten

Flüchtlingsrat und Gambia-Helfernetz äußern sich zu Abschiebungen nach Gambia

Die Sammel- und Einzelabschiebungen der letzten Monate aus Deutschland nach Gambia wurden sowohl in Gambia als auch in Deutschland mit großer Bestürzung wahrgenommen. Festnahmen aus den deutschen Betrieben heraus, die Fesselung der Abzuschiebenden mit Handschellen und die Verwahrung in Abschiebegefängnissen hat in beiden Ländern zu Kritik an der Abschiebepraxis geführt. Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg und die Informationsplattform „Gambia-Helfernetz“ haben sich nun mit einer Denkschrift an den Präsidenten der „Republic of The Gambia“, seine Exzellenz Mr. Adama Barrow gewandt. 

Die Denkschrift wurde im Namen der obengenannten deutschen Organisationen am 25./26. Juli an den Präsidenten, die Vize-Präsidentin, die Regierungsmitglieder und den Sprecher der National-Versammlung übergeben. Dabei bedauern die deutschen Träger der Denkschrift, dass es leider nicht möglich war, die Denkschrift persönlich in Gambia zu überreichen. Sie hoffen, dass ihre Stellungnahme dennoch Gehör findet und würden sich auf eine Rückmeldung durch den Präsidenten, die Vize-Präsidentin und andere Mitglieder der Regierung der „Republic of The Gambia“ freuen

Die Denkschriftstellt die Sichtweise deutscher haupt- und ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer zum Thema Abschiebungen nach Gambia dar. Sie stellen fest, dass nicht nur Gambier zurückgebracht werden, die sich in Deutschland etwas zu Schulden haben kommen lassen. Viele der Abgeschobenen waren gut integriert in die deutsche Gesellschaft, hatten eine feste Anstellung, haben ihren Lebensunterhalt selbst bestritten und sind nie mit deutschen Gesetzen in Konflikt gekommen. Die Flüchtlingsunterstützer äußern die Auffassung, dass deutsche Politiker und Behörden auch andere Optionen als die Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern hätten. Und sie formulieren ihre Sorge um den sozialen Frieden in Gambia, der durch eine große Zahl perspektivloser Rückkehrer gefährdet werden könnte.

Der Denkschrift wurde auch eine Liste mit Beispielen von abgeschobenen Gambiern aus Baden-Württemberg beigefügt.

 

 

Zurück