Derzeit 700 Menschen in den Großzelten der BEA Freiburg

Laut Aussage des Regierungspräsidiums Freiburg leben derzeit ca. 700 geflüchtete Menschen auf dem Gelände der „bedarfsorientierten Erstaufnahmestelle“ (BEA). Bis zu 900 Menschen sollen hier insgesamt untergebracht werden. Freiburger BürgerInnen hatten gegenüber der BEA zwei Willkommenszelte errichtet. Diese wurden nach wenigen Tagen leider durch die Polizei geräumt. Trotzdem engagieren sich weiterhin viele FreiburgerInnen vor Ort, kritisieren aber auch rechtliche und organisatorische Handhabungen in der BEA.

Viele Freiburger „AltbürgerInnen“ und BewohnerInnen der BEA kamen in den ersten Tagen zu den Willkommenszelten. Hier konnten Menschen miteinander bei Tee und Kaffee ins Gespräch kommen und sich über Freiburg und das deutsche Asylsystem informieren. Leider erstattete die Inhaberin (Frau Götz von der Baumarktkette Götz und Moritz) Anzeige wegen Hausfriedensbruch und die Polizei räumte die Zelte nach wenige Tagen. So befindet sich nun gegenüber der BEA eine Brachfläche anstatt der Willkommenszelte. Engagierte kritisieren sowohl Frau Götz als auch die Polizei, die diese Räumung wohl nicht hätte durchführen müssen.
Trotzdem engagieren sich weiterhin viele FreiburgerInnen vor der BEA. Sie geben Sprachunterricht, tauschen sich aus, verteilen Spenden oder informieren über die Situation in Deutschland. Auch Kritik am Regierungspräsidium Freiburg und der Betreiberfirma „European Homecare“ wird laut. Freiburger Initiativen kritisieren in einer Presseerklärung unter anderem, dass BewohnerInnen bisher kein Geld ausgezahlt bekamen, kaum über Ihre aktuelle Situation und das weitere Vorgehen der Behörden informiert werden und ihnen bei Verstoß gegen die Hausordnung sogar mit Problemen im Asylverfahren gedroht wird.

15.9.15 PM No Lager Bündniss Freiburg: Beschämende Zustände in der BEA
21.9.15 RDL: Zuständer in der BEA: viele Fragen, schwammige Antworten
08.9.15: BZ: "Polizei räumt Willkommenszelt gegenüber der neuen Flüchtlingsunterkunft"