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Abschiebeschutz für Menschen in Arbeit

Breite Initiative kleiner und mittelständischer Unternehmen übergibt offenen Brief an Ministerpräsident Kretschmann

Pressemitteilung der Flüchtlingsrats Baden-Württemberg, 17.8.2017

„Machen Sie Baden-Württemberg wirklich zu einem „Musterländle der Integration, anstatt Integration zu verhindern!“, so steht es im offenen Brief kleiner und mittelständischer Unternehmen an Ministerpräsident Kretschmann. Sie beklagen, dass ihre Mitarbeiter*innen trotz Arbeitsplatz abgeschoben werden, die Ausbildungsduldung durch die restriktive Auslegung fast unmöglich gemacht wird und eine überbordenden Bürokratie die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten verhindert.
Beate Meier von der Meier Bau GmbH aus Eichstetten hat die Briefe der Unternehmen heute morgen in Schramberg an Ministerpräsident Kretschmann übergeben. Sie forderte ihn auf endlich an einer Lösung zu arbeiten und in einen wirklichen Dialog mit den Unternehmen zu treten.
Sie hatte sich mit diesem Problem vor Monaten an die Öffentlichkeit gewendet. Seitdem haben sich mehr als 80 Unternehmen aus ganz Baden-Württemberg bei ihr gemeldet. Alle mit dem gleichen Problem: Sie haben Flüchtlinge in ihrem Betrieb eingestellt, eingearbeitet, Zeit und Geld investiert und so engagierte neue Mitarbeiter*innen gewonnen. Um dann mit der Situation konfrontiert zu sein, dass eben diese Mitarbeiter*innen abgeschoben werden sollen.
Da der Protest zwar in der Öffentlichkeit wahrgenommen, von politischer Seite aber hauptsächlich mit Allgemeinplätzen beantwortet wurde, haben sich Unternehmen zusammengeschlossen und fordern in einem offenen Brief unter anderem einen sofortigen Abschiebeschutz für Flüchtlinge in Arbeit.
Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg begrüßt die Initiative und wird den betroffenen Arbeitgeber*innen auch in Zukunft beratend zur Seite stehen. “Es kann nicht wahr sein, dass unsere Politiker*innen auf der einen Seite von Integration sprechen, auf der anderen Seite aber eben diese Integration durch eine ideologische Abschiebepolitik unmöglich machen.“, so Julian Staiger vom Flüchtlingsrat Baden-Württemberg.

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